Von Gebäuden und Menschen
Welche Beziehung hat der Mensch zu den Gebäuden, in denen er sich aufhält? Kann er überhaupt eine Verbindung mit ihnen eingehen? Und wenn ja, ist das für uns eigentlich gut, wenn wir uns mit einem vermeintlich „toten“ Gebäude einlassen? Die moderne Baubiologie sieht dies anders: Ein Bauwerk ist nicht leblos, es wird quasi von seinen lebendigen Bewohnern „beseelt“, indem sie es gestalten, optimieren, also einfach für das Wohnen/Arbeiten adaptieren. Wo dies gelingt, da fühlen wir uns wohl, das Gebäude beflügelt uns, gibt uns Kraft und Energie und unterstützt unsere vielseitigen Bedürfnisse – sowohl im privaten aus als auch gewerblichen Bereich.
Die Gestaltung jener Orte, an denen wir leben und arbeiten, ist essenziell für das Wohlbefinden von Menschen bzw. die Leistungsfähigkeit von Mitarbeitern. Ein Bauwerk soll nicht bloß ein liebloses Konstrukt aus Lehm und Ziegeln sein, denn sonst sind unsere Gesundheit und unser Erfolg, auch gleich dahin. Immobilien, dazu gehören auch Außenanlagen, sollen diese Komponenten unterstützen und die Anforderungen ihrer Bewohner erfüllen. Wesentliche Faktoren der modernen Baubiologie sind natürlich auch eine umweltfreundliche und schadstoffminimierte Ausführung von Bauwerken. Es gilt, belastende Raumfaktoren auszuschalten. Das Ziel ist ein harmonisches Zusammenwirken von Gebäude, Mensch und Natur. In dem Sinn kommt dem aktiven Gestalten, also der vom Menschen gemachten Umgebung eine tragende Rolle zu. Es geht darum, die örtlichen und gebäudetechnischen Gegebenheiten mit den Bedürfnissen der Bewohner bzw. Nutzer in Einklang oder, besser gesagt, Gleichklang zu bringen. Um dies zu erreichen, machen moderne Architekten zunehmend Anleihen bei alten traditionellen Weisheiten, wie der chinesischen Harmonielehre Feng-Shui und der aus dem arabischen Raum stammenden Geomantie sowie bei Proportionsprinzipien, wie dem Goldenen Schnitt.
Versteckte Potenziale freisetzen
Feng-Shui besteht nicht nur aus Bambusflöten, Räucherstäbchen und Buddha-Statuen. Die alten Chinesen hatten weit mehr drauf! Gemäß der altchinesischen Philosophie steckt hinter allem Lebenden eine Kraft, das sogenannte Chi, was ursprünglich so viel hieß wie „göttlicher Atem“. Konventionell ausgedrückt, könnte man es auch als Seele in Form einer vitalen Lebensenergie bezeichnen, die durch unseren Körper fließt. Je höher das Chi, desto fitter und erfolgreicher der Mensch. Doch abgesehen von Akupunktur oder ähnlichen Praktiken, welche Blockaden lösen und die inneren Energien wieder zum Fließen bringen, kann diese Wirkung auch mit Maßnahmen an und in Gebäuden erreicht werden. Schon mit simplen Lichtakzenten, Raumdüften, Wandfarben oder der Anordnung bzw. Positionierung von Möbeln lassen sich deutlich spürbare Effekte zugunsten unseres Wohlbefindens in Bezug auf Räume erzielen und versteckte Potenziale freisetzen.
Donald Trump und Feng-Shui
Mittlerweile hat sich diese populäre Harmonielehre bereits international etabliert und wird auf der ganzen Welt angewandt. Ein prominenter Verfechter des Feng-Shui ist zum Beispiel der amtierende U.S.-Präsident Donald Trump, der seine Büroräumlichkeiten in der Zentrale der Donald Trump Group in New York von Feng-Shui-Meistern einrichten ließ. Obgleich Trump sonst eher weniger Feingefühl an den Tag legt, dürfte er dennoch ein Gefühl für Harmonie haben. Doch auch in Österreich gibt es zahlreiche Beispiele für eine erfolgreiche Umgestaltung nach Feng-Shui. Eines davon ist das Wiener Business-Hotel Holiday Inn, das im Zuge einer Renovierung nach Feng-Shui im Stil der Wiener Moderne ausgerichtet wurde. Eine freie, offene Gestaltung in Kombination mit einer geschmackvollen Einrichtung sowie farblichen Akzenten fördert die Geselligkeit bei gleichzeitiger Gestaltung von Rückzugsorten, wie einer Bibliotheksecke am Kamin und dergleichen. Die Gäste und auch die Mitarbeiter fühlen sich dort nun einfach rundum wohl.
Kraftorte finden und gestalten
Gemäß der Geomantie, allgemein auch als „Landschafts-Feng-Shui“ bezeichnet, beginnt alles schon am eigentlichen Standort eines Gebäudes. Diese alte arabische Lehre befasst sich damit, Kraftorte auszumachen, diese gegebenenfalls zu harmonisieren und zu gestalten. Die Bezeichnung kommt aus dem Altgriechischen, was übersetzt so viel heißt wie „Weissagung aus der Erde“. Heute versteht man darunter einen intensiven Kontakt mit der Natur und der Landschaft. Es geht darum, Zeichen zu spüren bzw. zu sehen und zu verstehen, Energiestrukturen in der Erde bewusst wahrzunehmen und darauf zu reagieren. Derartige Kräfte, wie Erdstrahlen, Wasseradern etc., können die Vitalität, Leistungsfähigkeit und Gesundheit von Menschen negativ beeinflussen, so gesehen erweisen sich also bestimmte Orte als geeignet bzw. ungeeignet für die Errichtung menschlicher Behausungen. Bei bestehenden Bauwerken gibt es Methoden der Adaptierung, z. B. kann man mittels energetischer Reinigungen und auch Möbelumstellungen oder eines Zimmertausches starke Strahlungsbereiche in Räumen umgehen.
„Göttliche Proportionen“
Doch weshalb empfinden wir überhaupt etwas als angenehm, einfach schön? Grundsätzlich kann man sagen: Wenn die Proportionen stimmen. Ein solches ideales Maßverhältnis, das von Menschen verschiedener Kulturen als ästhetisch empfunden wird, ist der sogenannte „Goldene Schnitt“. Erfüllt ein menschlicher Körper, ein menschliches Gesicht, ein Gemälde/Foto oder auch ein Bauwerk dieses mathematische Konzept, ist er/es für uns „vollkommen“, obwohl wir nicht bewusst sagen können, warum. Schlüsselfiguren sind hierbei geometrische Formen, wie Dreiecke, Rechtecke, Quadrate, Pentagramme etc. So wurden auch zahlreiche Gebäude der Antike im Goldenen Schnitt errichtet, die besten Beispiele dafür sind die ägyptischen Pyramiden. Heutzutage besinnt man sich wieder zurück auf diese „göttlichen“ Verhältnismäßigkeiten und designt nicht nur Möbel, Gärten, Innenarchitektur und vieles mehr nach der „Proportio divina“, sondern es werden ganze Gebäude nach dem Goldenen Schnitt gebaut. Der Effekt ist, dass Leute Gebäude anschauen bzw. Zimmer betreten und sagen: „Mein Gott, ist das schön!“ In solchen Bauwerken/Räumen fühlt man sich gleich viel wohler bzw. arbeitet man viel lieber, weil man sich gern dort aufhält – der Raum gibt sozusagen etwas von seiner vollkommenen Harmonie an uns ab ...
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