Heilige Geometrie und die Bedeutung der Blume des Lebens
Bei dem Wort Geometrie kommen direkt Erinnerungen an die Schulzeit hoch, die Berechnungen des Umfangs von Dreiecken und Rechtecken, Proportionen und Verhältnissen. Doch was bedeutet heilige Geometrie und was hat sie mit der Blume des Lebens zu tun?
Bedeutung der Heiligen Geometrie
Grundsätzlich besagt die heilige Geometrie, dass alles im Universum aus bestimmten Mustern und Strukturen besteht, die sich selbst wiederholen. Damit ist nicht nur die physische, berührbare Welt gemeint, sondern auch unsere Gedanken und Emotionen sollen diesem Prinzip unterliegen. Wohin wir auch blicken, überall können wir wiederkehrende Muster erkennen: in einem winzigen Schneckenhaus oder auch Wirbelsturm! Die heilige Geometrie – oder auch versteckte Geometrie oder hermetische Geometrie genannt – ist also die Lehre vom Aufbau unserer Welt.
Der Ursprung der heiligen Geometrie
Der Glaube, dass das Universum nach einem perfekten geometrischen Plan von Gott erschaffen wurde, ist nicht modern, sondern seit Jahrhunderten in verschiedensten Kulturen verbreitet. Schon die alten Ägypter, Römer und Griechen haben Figuren und Proportionen der heiligen Geometrie bei ihren Bauten eingesetzt. Weltweit haben also Menschen dieses Wissen unabhängig voneinander entdeckt! Als Teil der damaligen Lehren hatten aber nur wenige Menschen Zugang zu diesen Geheimnissen. Das Wissen wurde nur unter strengsten Regeln und mündlich weitergegeben. Figuren der heiligen Geometrie können wir beispielsweise in der Gestalt von Tempeln bewundern.
Geheimnisse des Universums
Mit dem Studieren dieser Formen und Verhältnisse offenbaren sich uns Geheimnisse des Universums und unserer eigenen Existenz. Die Vertreter der Heiligen Geometrie glauben, dass wir durch das Erlernen der komplexen Symbole und Strukturen einen Zugang zu erhöhtem Bewusstsein und Harmonie mit der Schöpfung erlangen.
Der Goldene Schnitt
Als Goldener Schnitt wird das Teilungsverhältnis einer beliebigen Strecke bezeichnet, bei der das Verhältnis des Ganzen zu seinem größeren Teil dem Verhältnis des größeren zum kleineren Teil entspricht. Die Kenntnis des Goldenen Schnittes ist in der Mathematik schon seit der griechischen Antike nachgewiesen und vereinzelt auch im Spätmittelalter, besonders aber in der Renaissance in philosophischen und theologischen Zusammenhängen. Seit dem 19. Jahrhundert wird er auch in der künstlerischen und architektonischen Anwendung als Prinzip ästhetischer Proportionierung eingesetzt.
Das Verhältnis des Goldenen Schnitts ist nicht nur in Mathematik, Kunst oder Architektur von Bedeutung, sondern auch in der Natur auffindbar. Beispielsweise bei uns Menschen ist es der Bauchnabel, der sich fast immer im Goldenen Schnitt befindet. Oder in der Tierwelt, wo die Längen des Seesterns sich am Goldenen Schnitt orientieren. Und auch die Blätteranordnung der Artischocke folgt diesem Muster.
Symbole der Heiligen Geometrie
Kreis:
Ein Symbol der Heiligen Geometrie ist der Kreis, der im Dreidimensionalen als Kugel vorkommt. Er hat keine Ecken, keine Kanten, keinen Anfang und auch kein Ende.
Baum des Lebens:
Der Baum des Lebens symbolisiert den Weg der Entwicklung. Zehn miteinander verbundene Kreise stehen für Qualitäten, deren Studium die Menschheit zum Göttlichen führen soll.
Metatrons Würfel:
Weiters ist Metatrons Würfel, der aus 13 Kreisen gebildet wird, ein Symbol der Heiligen Geometrie. Alle Kreismittelpunkte sind durch Linien miteinander verbunden und in jedem Mittelpunkt treffen sich somit 12 Linien.
Platonische Körper:
Kristalle, Metalle oder sogar lebende Zellen können auf bestimmte geometrische Körper zurückgeführt werden. Der Philosoph Platon hat sie beschrieben und benannt. Diese Körper sind dreidimensional und höchst symmetrisch, gebaut aus gleichseitigen, gleichwinkligen Vielecken. Von dieser Art gibt es nur fünf und ihre Namen beziehen sich auf die Anzahl ihrer Seiten:
- Tetraeder - Feuer
- Hexaeder - Erde
- Oktaeder - Luft
- Dodekaeder - Äther
- Ikosaeder - Wasser
Die Blume des Lebens
Die Blume des Lebens ist eines der ältesten Symbole in der Menschheitsgeschichte: Sie besteht aus 19 Kreisen, die mit Perfektion beeindrucken und ein Blütenmuster bilden. In ihrer Mitte sind sieben ineinander verschlungene Kreise angeordnet. Durch das Ziehen von Geraden wird ersichtlich, dass in ihr die fünf platonischen Körper und auch der Würfel des Metatron enthalten sind. Außerdem lassen sich in ihr Geometrien finden, die überall auf der Welt zum Einsatz gekommen sind, wie der Satz des Pythagoras oder der Lebensbaum. Neben der mathematischen Bedeutung symbolisiert die Blume des Lebens aber auch den unendlichen Kreislauf des Lebens und gilt in unzähligen Kulturkreisen als Energiesymbol.
Energetisieren von Bauwerken, Entstören negativer Energien und das Harmonisieren des Körpers sind Eigenschaften die der Blume des Lebens zugeordnet werden - neben ihrer optischen Vollkommenheit.
Bildrecht:
Blume des Lebens © Robert Kneschke – stock.adobe.com
Platonischen Körper © styleuneed – stock.adobe.com